«Daten sind das ‘Blut’ jeder Bildungsinstitution»

30.04.2024

Was versteht man unter Datenschutz und wie wird dies in der Firmenpolitik der ibW angewendet?

Datenschutz ist ja nicht neu, auch nicht für die ibW. Die ibW als Bildungsinstitution verarbeitet viele Daten mit verschiedenen Zwecken. Eine Firma ist gesetzlich in der Pflicht, mit Sorgfalt und Augenmass mit den Daten umzugehen. Dem Schutz der persönlichen Daten wird dabei ein besonderes Augenmerk zugeteilt, da diese «das Blut» jeder Bildungsinstitution sind.

Was hat sich 2023 zum bestehenden Datenschutzgesetz verändert?

Primär zielt das revidierte Gesetz auf den Schutz der Daten von natürlichen Personen. Dieser Schutz wird strenger und klarer als bisher geregelt. Sowohl die Verarbeitung, z.B. das Sammeln, Erfassen, Speichern, Verwenden, Ändern und Weitergeben wie auch die Löschung von personenbezogenen Daten wird dabei tangiert.

Sie sind Datenschutzberater bei der ibW. Was sind konkret ihre Aufgaben?

Meine Aufgabe ist es, zu sensibilisieren und zu beraten und dort hinzuschauen, wo Personendaten verarbeitet werden, z.B. bei interner Verarbeitung von Kundendaten oder der Weitergabe von Daten, bei Verträgen zwischen Partnern und der ibW usw. Eine weitere Aufgabe ist die Identifikation von Risiken im Bereich des Datenschutzes und der Datensicherheit sowie die regelmässige Bewertung der Risiken mit Einleitung von geeigneten Massnahmen.Weltweit wird oft vor den Gefahren von Datendiebstahl gewarnt.

Wo liegen diese Risiken konkret für ein Unternehmen oder auch für Einzelpersonen?

Leider ist es so, dass wir heute mit den digitalen Kommunikationsmitteln sehr gläsern sind und vor Datendiebstählen nicht verschont bleiben, wenn wir uns nicht genügend schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten von Datendiebstahl, meistens über den Einfall ins Netz der Unternehmung. Wobei man sagen muss, dass die Daten oft nicht gestohlen werden, sondern das Betriebssystem der Unternehmung lahmgelegt wird, sprich: die Firma nicht mehr arbeiten kann. Mit Erpressung wird dann versucht, an hohe Geldsummen zu kommen. Bis heute habe ich allerdings nie gehört, dass eine Bildungsinstitution lahmgelegt wurde. Angriffe auf unsere Systeme sind aber an der Tagesordnung. Der Datenschutz ist damit in der täglichen Praxis angekommen. So müssen wir genau wissen, welche Auskünfte wir bei Anfragen geben dürfen. Dies betrifft beispielsweise Auskünfte über Noten unserer Studierenden, auch wenn die Anfragen von ihren Arbeitgebern kommen. Bei diesem Beispiel braucht es neu immer die schriftliche Einwilligung der entsprechenden Person.

ibW Höhere Fachschule Südostschweiz
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