Sport und Bewegung halten das Herz fit

27.03.2024

Kardiovaskuläre Forschung im Medizincampus Davos

«Das Herz ist das grossartigste Organ, das es gibt!» Davon war David Niederseer bereits überzeugt, als er zu Beginn seines Medizinstudiums im Sezierkurs erstmals die Anatomie des Herzens genauer betrachte- te. Seit Sommer 2023 treibt der Sportkardiologe und Forscher den Ausbau der kardiovaskulären Forschung und Sportkardiologie an der Hochgebirgsklinik Davos voran. Sport und Bewegung sind ein zentraler Aspekt der Herz-Rehabilitation. Aber auch Athletinnen und Athleten brauchen einen kompetenten Ansprechpartner bei Herzbeschwerden oder -erkrankungen – hier hilft die Sportkardiologie. Niederseer führt aus: «Für mich sind die Herz-Reha und die Sportkardiologie zwei Seiten der gleichen Medaille. Für alle Leistungs- und Altersstufen, für Gesunde ebenso wie für Menschen mit Herzerkrankungen wollen wir ein umfassendes Angebot zu ‹Sport und Herz› in der Sportstadt Davos anbieten.» Das kardiologische Team der Hochgebirgsklinik Davos unter der Leitung von Jan Vontobel möchte nicht nur in der klinischen Versorgung neue Standards setzen, sondern auch die Forschung in diesem Be- reich weiter stärken. Das wachsende wissenschaftliche Team plant mehrere ambitionierte Projekte: Gemeinsam mit der Krankenkasse ÖKK und der Kardiologie des Kantonsspitals Graubünden wurde das Projekt «Herzinsuffizienz Graubünden» initiiert. Das wissenschaftlich begleitete Pilotprojekt bietet ein ganzheitliches Programm für Menschen mit Herzschwäche nach einem Krankenhausaufenthalt. Ziel ist es, durch umfassende und interdisziplinäre Betreuung die Gesundheitsprognose zu verbessern und langfristige Kosten zu senken. «RECOVER» hat zum Ziel, die weltweit erste Kohorte aufzubauen, die medizinische Daten von Herz-Reha-Patientinnen und -Patienten umfassend erhebt und diese zur Beantwortung von Forschungsfragen auswertet. Personen, die eine Herz-Reha in der Hochgebirgsklinik Davos antreten, werden gefragt, ob ihre Daten sowie Blutproben anonymisiert für diese Studie verwendet werden dürfen. Niederseer erläutert: «RE- COVER ist ein besonderes Projekt, das viele offene Fragen der Herz-Rehabilitation be- antworten wird. Gemeinsam mit unseren Partnern CK-CARE und Cardio-CARE hier am Medizincampus Davos möchten wir zum Beispiel immunologische Reaktionen beim Heilungsprozess nach Herzoperationen besser verstehen und Behandlungsstrategien erarbeiten.» Ein weiterer Fokus der sportkardiologischen Forschung liegt auf der Prävention des plötzlichen Herztodes während des Sports. Niederseer erklärt: «Wenn man re- gelmässig trainiert, verändert sich auch das Herz – es wird grösser und kräftiger. Das Sportlerherz kann manchmal einem er- krankten Herzen ähneln. Wir versuchen, diese Unterschiede genauer zu verstehen. Dazu nutzen wir auch künstliche Intelligenz, die in einem EKG manchmal mehr er- kennen kann als ein sehr geschultes Auge.» Der Arzt ist selbst begeisterter Sportler, im Sommer beim Triathlon und im Winter beim Langlaufen. Menschen, die sich (wie- der mehr) bewegen möchten, rät der Sportkardiologe Folgendes: «Eine Fitnessuhr ist nicht immer notwendig – Hauptsache, man schwitzt beim Training und kann dabei noch sprechen.»

 

Hochgebirgsklinik Davos
Herman-Burchard-Str. 1
7265 Davos-Wolfgang

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