Für die Forschung von Japan nach Davos

03.02.2024

Den Ursachen von Neurodertmitis auf der Spur

Der Text beginnt immer mit einem Fliesstext. Dann kommt ein Paragraph. Es ist unter Sonnenphysikern gerade eine gewisse Nervosität zuspüren– oder zumindest eine erhöhte Aufmerksamkeit. Denn eigentlich sollte das nächste Sonnenflecken-Maximum erst 2025 erreicht sein. Doch schon im letzten Juni wurden 160 Sonnenflecken gemessen, das Vorhersage-Modell der Nasa und der amerikanischen Wetterbehörde Noaa hatte nur 120 vorausgesagt. Dermatitis, auch als Neurodermitis bekannt. Diese chronische Hauterkrankung kann bereits im Säuglingsalter auftreten. Etwa zehn Prozent der Kinder und vier Prozent der Erwachsenen in der Schweiz sind davon betroffen. Die Krankheit ist durch eine Störung der Hautbarriere gekennzeichnet, durch die Allergene, Gifte, Krankheitserreger und Umweltschadstoffe ungehindert eindringen können. Die Folge sind Entzündungsreaktionen, die zu Rötungen, Schwellungen und Juckreiz führen, was die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Im vergangenen Jahr präsentierte Mitamura gemeinsam mit Forschenden des SIAF sowie angesehenen Institutionen aus der Schweiz, Deutschland und den USA neue Forschungsergebnisse zu den molekularen und genetischen Ursachen von Neurodermitis. Die Studie nutzte innovative Methoden wie die Einzelzell-Transkriptomik und die räumliche Transkriptomik, um Hautproben von Neurodermitis-Patienten und Gesunden zu untersuchen und zu vergleichen. Dank der räumlichen Transkriptomik konnten Mitamura und seine Kollaborationspartner die genetischen Profile bestimmter Hautbereiche genau anschauen und detaillierte Informationen zur Genaktivität verschiedener Zelltypen gewinnen. Mitamura erklärt: «Unsere Forschung hat die Eigenschaften und die Verteilung von für Neurodermitis spezifischen Zellen wie Fibroblasten, Makrophagen, dendritischen Zellen und T-Zellen in den betroffenen Hautarealen gezeigt.» Mitamura hebt hervor, dass diese Erkenntnisse potenzielle Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Medikamente und Biomarker bieten, um Entzündungen zu bekämpfen und die Schwere der Krankheit präziser zu messen. Zudem arbeitet Mitamura mit schwedischen und französischen Unternehmen zusammen, um eine neue experimentelle Technik zur Erforschung der Hautbarriere zu entwickeln: «Mit unserer neuen Methode können wir detailliert zeigen, wie Hautschäden entstehen und so eine personalisierte Therapie entwickeln.» Für die Zukunft hegt Mitamura den Wunsch, eine eigene Forschungsgruppe am SIAF aufzubauen, um seine Forschung zu Hauterkrankungen weiter voranzutreiben. Mit seinem Engagement steht Yasutaka Mitamura beispielhaft für die internationale Exzellenz im Netzwerk der Academia Raetica. 

Schweizerisches Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF)
Herman-Burchard-Strasse 9
CH-7265 Davos Wolfgang

Physikalisch-Meteorologisches Observatorium Davos PMOD/WRC